Barrierefreiheit und Inklusion im ukrainischen Wiederaufbau mitdenken | KSL.NRW Direkt zum Inhalt
NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW

Barrierefreiheit und Inklusion im ukrainischen Wiederaufbau mitdenken
NRW-Frauen mit Behinderung fordern Inklusion auch in Städte- und Solidaritätspartnerschaften

Im Rahmen der bundesweiten bzw. deutsch-ukrainischen Plattform „Wiederaufbau Ukraine“ findet am 14.5.2024, 15 - 16:30 Uhr, der digitale Fachaustausch „Barrieren überwinden: Inklusiver Wiederaufbau in der Ukraine“ statt. Besonders die Referent*innen der NAIU, also des „Behindertenrats“ der Ukraine ( ), sowie des European Disability Forum garantieren aktuelle, spannende und praxisbezogene Informationen.

Aktuell gibt es in der Ukraine kriegsbedingt weiter großen Bedarf an unmittelbarer humanitärer Hilfe, zugleich laufen aber auch schon Planungen für den Wiederaufbau. Vor dem erweiterten Angriffskrieg lebten 2,6 Millionen Menschen mit Behinderung in der Ukraine – diese Zahl hat sich kriegsbedingt stark erhöht. Umso wichtiger wird eine inklusive Stadtplanung.

Den Menschen mit Behinderung in der Ukraine stellen sich komplexe Herausforderungen. Inklusion sollte deshalb für kommunale Städtepartnerschaften bzw. Solidaritätspartnerschaften mit der Ukraine ebenso wichtig sein wie für die Selbst- und Interessenvertretungen :

  • So bestehen noch immer viele Barrieren beim Zugang zu Schutz vor Angriffen und zu humanitärer Hilfe für Menschen mit Behinderung. Wenn Kommunen humanitäre Hilfe leisten, sollten sie die Bedarfe von Menschen mit Behinderung mit bedenken.
  • Manche Prozesse wurden durch den Krieg gestoppt, wie z.B. der Prozess der De-Institutionalisierung der großen Heime. Hier kann die Unterstützung durch Partner im Ausland den Selbstvertretungen den Rücken stärken. 
  • Die Beteiligung von Menschen mit Behinderung und ihren Organisationen, auf Landesebene und in den Kommunen, ist gerade jetzt für eine inklusive Stadtplanung mit Blick auf den Wiederaufbau von großer Bedeutung.

Es lohnt sich, hier einzumischen, denn die Ukrainer*innen mit Behinderung sind kompetent, trotz den Krieges gut organisiert und sehr aktiv. Wer hier einen Einblick gewinnen oder Kontakte knüpfen möchte, ist herzlich zum digitalen Austausch am 14. Mai eingeladen!

Das NetzwerkBüro Frauen und Mädchen mit Behinderung / chronischer Erkrankung NRW hält seit 2022 Kontakt zum ukrainischen Dachverband der Menschen mit Behinderung (NAIU). „Wir haben schnell gemerkt, dass es neben dem Druck, im Krieg zu überleben und der Situation von Geflüchteten mit Behinderung auch Gemeinsamkeiten mit den NAIU-Frauen haben, z.B. die Probleme, eine barrierefreie gynäkologische Praxis zu finden,“ erklärte Monika Rosenbaum vom NetzwerkBüro, die selbst lange in der Ukraine gearbeitet hat und am 14. Mai ebenfalls als Referentin dabei ist. “Die Selbstvertrer*innen in der Ukraine brauchen finanzielle Hilfe, Ermutigung zum Durchhalten - und politische Unterstützung dabei, inklusive Teilhabe im Wiederaufbau zu erreichen!“