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Ein Kurz-Interview mit Friederike Kreuzwieser, das erklärt, warum Infos zu Krebsfrüherkennung in Leichter Sprache wichtig sind

Ein Foto von Friederike Kreuzwieser eingebettet in blaue und grüne Kacheln/ links daneben steht Fensterblick Extern

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Unser Ziel ist es, mit den richtigen Informationen in Leichter Sprache mehr Sicherheit und Selbstbestimmung bei Entscheidungen zur eigenen Gesundheit zu ermöglichen.“

von Friederike Kreuzwieser / Interview / KSL vernetzt

Wibke Roth: Frau Kreuzwieser, die Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. hat Ende des Jahres 2023 nach dreijähriger Vorbereitungszeit bei einer Fachtagung Informationen für Ärzt*innen präsentiert, die sie gemeinsam mit der Agentur Barrierefrei NRW aufbereitet haben. Wie kam es dazu?

Friederike Kreuzwieser: Wir sind auf das Thema aufgrund einer Studie der Ärztekammer Nordrhein und der Uni-Witten Herdecke aufmerksam geworden. Laut dieser nehmen Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung Krebsfrüherkennungsprogramme deutlich weniger in Anspruch als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Besonders wenn die Untersuchung einen größeren Aufwand mit sich bringt. Hier kann gute Aufklärung motivieren. Unser Ziel ist es, mit den richtigen Informationen in Leichter Sprache mehr Sicherheit und Selbstbestimmung bei Entscheidungen zur eigenen Gesundheit zu ermöglichen. Das ist essentiell, denn sowohl bei Darm- als auch bei Hautkrebs lässt sich das Risiko zu erkranken durch Früherkennungsuntersuchungen minimieren. Auf der Fachtagung für Mediziner*innen haben wir die Materialien vorgestellt.

Arztgespräche und Vorsorge-Untersuchungen stellen für Laien generell keine leichte Situation dar. Noch schwieriger wird es für Menschen mit anderen Lernmöglichkeiten oder einer geistigen Behinderung oder, die nicht gut Deutsch sprechen, und daher auf Informationen in Leichter Sprache angewiesen sind.

Wibke Roth: Welche Materialien haben Sie vorbereitet, damit diese Patient*innen vorbeugende Krebs-Untersuchungen kennen und besser verstehen können?

Friederike Kreuzwieser: Um das Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin zu unterstützen, haben wir mit Menschen mit Lernschwierigkeiten „8 Tipps für das Gespräch“ zusammengestellt. So hilft es zum Beispiel, Fragen an den Arzt oder die Ärztin vor dem Gespräch vorzubereiten, um nichts zu vergessen. Die Tipps gibt es als Text auf unserer Website, als Info-Blatt oder als Video mit Interviews. Darüber hinaus haben wir die Informationen zu den Untersuchungen Haut- oder Darmkrebsfrüherkennung in Leichter Sprache in verschiedenen Formaten aufbereitet. Zum Beispiel als Info-Karten, Info-Blätter oder Info-Hefte. Die Karten geben eine kurze Übersicht zu der jeweiligen Untersuchung. In den Info-Heften erzählen Lina und Dennis ihre Geschichte über die Entscheidung für eine Untersuchung. Eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile der Untersuchungen hilft den Lesenden, eine selbstbestimmte Entscheidung für oder gegen die Früherkennung zu treffen. Die Info-Blätter geben konkrete Anleitungen, zum Beispiel zur Selbstuntersuchung der Haut oder zur Vorbereitung auf die Darmspiegelung. Die Erklärfilme fassen alle Infos zu den Untersuchungen zusammen.

Infomaterialien zur Darmkrebsprävention von der Deutschen Krebsgesellschaft in Leichter Sprache

Wibke Roth: Sind noch weitere Projekte in Leichter Sprache zum Thema Krebs-Vorsorge geplant?

Friederike Kreuzwieser: Gern möchten wir als Krebsgesellschaft NRW e.V. auch für weitere Themen der Früherkennung Materialien in Leichter Sprache umsetzen. Dazu sind wir in Planung und Vorbereitung.

Wibke Roth: Danke für das Kurz-Interview, Frau Kreuzwieser.

Friederike Kreuzwieser: Gern geschehen.

Weiterführende Informationen zum Thema:

www.krebsgesellschaftnrw.de/leichte-sprache


Juni/Juli 2024