Daniela Herrmann
47 Jahre, Beraterin zum Persönlichen Budget.
Seit 2008 arbeitet Daniela Herrmann in der „Kontaktstelle Persönliche Assistenz/ Persönliches Budget“. Sie berät unabhängig Menschen mit Behinderung zum Thema Persönliches Budget und hier schwerpunktmäßig zum Arbeitgebermodell. Doch was macht eine unabhängige Beratung eigentlich „unabhängig“? Daniela Herrmann erläutert: „Die unabhängige Beratung wirkt in zwei Richtungen: einmal unabhängig von Kostenträgern, das heißt, wir vergeben nicht gleichzeitig Geld, was unsere Beratung beeinflussen könnte. Dann sind wir unabhängig von den Leistungserbringern, was bedeutet, dass wir immer Alternativen aufzeigen können und nicht zu einer bestimmten Form der Leistungserbringung raten.“ Dies bedeutet für die Budgetnehmenden vor allem, dass sie darauf vertrauen können, dass ihre Wünsche und Bedarfe im Mittelpunkt stehen.
Gerade das Arbeitgebermodell, in dem die Nutzenden des Persönlichen Budgets ihre Assistenzkräfte selbst einstellen und so zu Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern werden, ist allerdings immer noch ein Nischenprodukt, das nur relativ wenige Menschen wahrnehmen. Dabei können Beratungsstellen ganz konkret bei der Antragstellung, bei arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen Fragen sowie beim Aufbau des Assistenzteams, bei der Anleitungs- und Konfliktfähigkeit helfen. In der Beratung werden den vielleicht noch Unerfahrenen unter den PB-Nutzenden die entsprechenden Kompetenzen mitgegeben.
„Es müsste mehr Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden“, ist sich Daniela Herrmann sicher und sieht hier vor allem auch die unabhängigen Teilhabeberatungsstellen (EUTB) als Chance, mehr Menschen mit Behinderung über das Persönliche Budget zu informieren. Und den Antragstellenden rät sie: „Setzen Sie Kraft in Ihr Vorhaben. Bleiben Sie optimistisch und geben Sie nicht auf!“